Archiv für den Monat: Januar 2016

Karma hat man, oder nicht…

07:31 – Ich schaue nach, welchen Zug ich nehmen muss: 08:33, 2 Umstiege
07:35 – ich drehe mich nochmal um, ziehe die Decke über den Kopf, schließe die Augen. nur noch 5 Minuten – zum wach werden…
08:07 – FUCK! Zeitnot!
08:08 – Angezogen, Deo aufgelegt
08:10 – Zähne geputzt
08:16 – Geschminkt (Wann, wenn nicht an solchen Tagen)
08:17 – PUH – fertig. Is ja noch Zeit zum Tasche packen
08:21 – Jetzt aber los: Jacke an, Schuhe an, Tasche nehmen, Gürteltasche ummachen… Moment! GÜR-TEL-TA-SCHE!
08:22 – Panische Suche nach Gürteltasche: Wohnzimmer – nein, Küche – nein, Bad – nein, Flur – nein, Wohnzimmer – immernoch nein, Schlafzimmer – nein, Flur – immernoch nein, Wohnzimmer – auf dem Tisch
08:28 – Wohnung gleicht Schlachtfeld, habe aber alles… denke ich. HANDY – wo ist mein Handy?! Festnetztelefon gefunden – rufe Handy an. Tasche vibriert – reicht mir. LOS!
08:30 – Rennen reicht nicht mehr. Fahrrad kommt wie gerufen.
08:32 – Schließe das Rad am Bahnhof an. Bin voller Matsch. Schwitze aus allen Poren. Renne Treppe zum Bahnsteig hinauf.
08:33 – Geschafft! Angekommen! Pünktlich! Durchatmen! “Meine Damen und Herren am Gleis 1. Bitte beachten Sie: Regionalbahn von Berlin Schönefeld Flughafen zur Weiterfahrt nach Potsdam Hauptbahnhof über Potsdam Park Sanssouci, Abfahrt ursprünglich acht Uhr dreiundreißig wird heute vorraussichtlich fünf Minuten später abfahren. Wir bitten um ihr Verständnis.” Ernsthaft? WUNDERBAR!
08:41 – Puls hat sich normalisiert, Zug am Horizont zu erkennen
08:42 – Einsteigen bitte, Fahrtrichtungswechsel
08:45 – Erneute Ansage. Verzögerte Abfahrt. Entgegenkommender Zug.
08:53 – Abfahrt. Anschlusszug – 08:51 in Potsdam Hauptbahnhof
09:02 – Ankunft Potsdam Hauptbahnhof

Ein ganz normaler, beschissener Tag…

Wenn ich könnte

Und wenn ich könnte, würde ich
Ausbrechen aus dieser Welt
Ausbrechen aus meinem Kopf
Ausbrechen – weg gehen
Raus hier – Zu dir
Mit dir aufbrechen – in die See stechen
Wege gehen, die uns neu sind
Wege gehen – Wege sehen
Wege sehen, wo kein Weg ist
Und wenn ich könnte, würde ich
Dich an die Hand nehmen
Dich entführen – weg hier – raus hier
Nicht zu dir – nicht zu mir
Einfach raus, mit dir
Mit dir an meiner Seite
In die schir endlose Weite
Und wenn ich könnte, würde ich
Immer bei dir sein
Immer mit dir sein

Weißt du noch?

Weißt du noch, als wir auf der Straße liefen,
ohne dass Autos herumfuhren,
mit Fahrrädern die Wälder unsicher machten,
auf Fußballplätzen der Schulen im Ort herumbolzten?
Wo ist sie geblieben, unsere Zeit?
Wo bist du?
Über Jahre brachte uns nichts auseinander.
Nichts. Sie nicht. Sie alle nicht.
Unsere Nähe kam uns Schrittweise abhanden.
Erst unzertrennlich,
dann klassenweise getrennt,
wieder für kurze Zeit angenährt,
um dann – puff – uns zu verlieren.
Wo bist du?
Wir schreiben manchmal – Einmal im halben Jahr:
Alles Gute dir. Wie geht es dir? Bis dann.
Wo bist du?
Wir sehen uns – Einmal in zwei Jahren:
Wie geht es dir? Was machst du so? Wie alt ist sie? Zeig mal ein Bild.
Wo bist du?
Nicht immer da – eigentlich nie.
Trotzdem immer bei mir.
Du – Wir – Unsere Erlebnisse
Wo bist du?
In meinem Herzen!
Weißt du noch, als wir auf der Straße liefen,
ohne dass Autos herumfuhren,
mit Fahrrädern die Wälder unsicher machten,
auf Fußballplätzen der Schulen im Ort herumbolzten?
Ich weiß es noch.
Es ist mir, als war es erst gestern.
Wo ist sie hin, die Zeit?
Wo bist du?
In meinem Herzen!